Geschichten aus Bolivien

Sucre – die weiße Hauptstadt

Sucre. Kaum jemand ist der Name dieser Stadt ein Begriff, obwohl sie doch die offizielle Hauptstadt Boliviens ist. Viel hatte ich schon gehört von dieser weißen Stadt und hatte entsprechend hohe Erwartungen – die nicht enttäuscht wurden. Mit dem Nachtbus der Transcopacabana aus La Paz kommend, teilte ich mir ein Taxi mit einer anderen Reisenden und übernachtete im Hostel Villa Oropeza – eine Empfehlung von Leuten aus La Paz, die sich – insbesondere im späteren Verlauf der Ereignisse – bewährt hat.

Sucre ist mit gerade mal ein wenig über 200.000 Einwohnern sicherlich keine Metropole. Mit 2800 Höhenmetern ist das Klima gemäßigt und angenehm.

 

Der Verkehr ist nach wie vor typisch südamerikanisch, dennoch gut mit umzugehen. Die Fassaden der Gebäude sind tatsächlich weiß und häufig malerisch verziert. Da drückt der Kolonialstil durch. Viele Gebäude aus dem 18. Jahrhundert sind dabei noch gut erhalten. Richtig bekannt unter Reisenden ist Sucre als Hochburg der Spanischlernenden. Viele Hostels bieten Vermittlungen zu Lehrern an. Ein bisschen Spanisch schadet nie und die Bolivianer sind für ihre klare Aussprache bekannt, daher bietet sich Sucre ideal dafür an.

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Abwärts auf der Death Road

Auch wenn ich am liebsten direkt aus La Paz flüchten wollte – eine Sache wollte ich mir auf keinen Fall nehmen lassen: Eine Abfahrt auf der Camino de la muertedie gefährlichste Straße der Welt.

Die Todesstraße erhielt ihren Namen nicht ohne Grund, hat sie doch unzählige Verkehrstote auf dem Gewissen. Sie verbindet La Paz mit dem Amazonas Regenwald und schlängelt sich infolge des gewaltigen Höhenuntereschieds in kurvigen Serpentinen die Anden hinab. Der Weg ist unfassbar schmal – zwei Fahrzeuge nebeneinander sind eine eher ungünstige Idee – und Leitplanken zur Sicherheit gibt es nicht, was zu zahlreichen Abstürzen geführt hat. Der schlimmste Unfall ereignete sich 1983, als ein Bus ins Schleudern geriet und 100 Insassen mit in den Tod gerissen hatte.

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Chaos in La Paz

Drei Tage hatte ich für's Erste gebucht – doch dank des Diebstahles meiner Kamera hätte ich am liebsten sofort wieder meinen Rucksack aufgeschnallt. Aber noch wollte ich der bekanntesten Stadt Bolivien's eine Chance geben.

Mein erster Weg führte mich zur Polizeistation. Allein das hat mich den ganzen Vormittag und mein bestes Spanisch gekostet. Außerdem musste ich meinen Handytarif aufladen und suchte dazu einen Laden – auch das war komplizierter als erwartet. Straßen hoch und runter ging es in der bergigen Stadt und daraus habe ich noch eine Lektion gelernt: Schlafmangel und Höhenluft vertragen sich überhaupt nicht gut. Obwohl ich nun schon fast 2 Wochen auf über 3000 Höhenmetern herumspazierte, konnte ich an meinem ersten Tag in La Paz keine fünf Meter gehen, ohne das es mich wieder nach einer Pause verlangte. Puh!

 

(Warum Schlafmangel? Ach, den Frust über den Verlust meiner Kamera habe ich mit sehr vielen Folgen Netflix besänftigen wollen – allerdings war es früh im Hostel laut, also war ausschlafen nicht drin. Dumme Idee.)

 

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