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Sandboarding in Peru

Auch weitab der Berge Europas lässt sich per Board eine Piste runter zu sausen. Also warum nicht mal den heißen Wüstensand dem frostigen Schnee vorziehen?

In Peru gibt es verschiedene Möglichkeiten eine solche Sportart einmal auszuprobieren. Der bekannteste Ort ist hierbei die Wüstenoase Huacachina, wobei gesagt sein muss: Hier stecken 10-20 Leute in einem Sandbuggy und brausen dann nacheinander in Bauchlage eine Düne runter. Ziemlich lustig für den schnellen Zeitvertreib, wer jedoch auch als Anfänger einmal richtig auf dem Board stehen will, kann sich unter anderem auch direkt in der Hauptstadt umsehen.

Wer in Lima umherwandert, vergisst schnell einmal, dass die komplette Küste Perus – von Hoch im Norden bis an die Südspitze – nur aus Wüste besteht. Gerade mal eine Stunde südlich befinden sich bei Chilca ebenso geeignete Sanddünen. Als meine Freundinnen zu Besuch waren, haben wir uns eine solche Tour einmal gegönnt und waren begeistert.

Von Abholung direkt von zu Hause, machten wir noch einen kurzen Zwischenstopp bei einer Tanke um uns mit Frühstück einzudecken, ehe es dann offroad ging. Wir überholten einige andere Jeeps, die wohl zumeist privat hier waren und noch den Luftdruck der Reifen anpassten. Danach sahen wir drei kaum noch eine Seele mehr. Über die Stunden verteilt waren es nur kurz einmal ein paar andere Sandboarder sowie eine Gruppe von Quads, die einen gehörigen Motorlärm in die Wüste brachten und das war's dann. Ein Sandmeer nur für uns, unserem Tutor und dem Fahrer. Nice.

Unser Guide stattete uns mit Helmen, Board und Wachs aus, ehe er uns die  Haltung erklärte. Gerade stehen, Knie gebeugt, nicht nach unten schauen und vor allem: Gewicht auf die Fersen! Das umzusetzen braucht ein paar Versuche. Wir erzielten schnelle Erfolge, fielen jedoch trotzdem regelmäßig in den Sand, was sich bei mir tags drauf in einem Muskelkater am Allerwertesten zeigte ;-) Lange Kleidung zum Schutz vor dem Sand ist übrigens keine schlechte Idee, durch den Wind geht es auch mit der Hitze – dennoch: Sonnencreme nicht vergessen!

Unser Guide stellt die Boards übrigens selbst her und partizipiert auch an Wettbewerben auf dem ganzen Kontinent. Ziemlich cool, oder? Außerdem wurden wir mit Wasser und einer Meeeenge an Fotos beschenkt – perfekt!

Die Woche drauf haben wir drei dennoch noch die Tour in Huacachina mitgenommen. Hier sprechen 15 $ vs. 100 $ des Privatunterrichts mit professioneller Ausstattung, doch wir sind uns einig: Der Preis war es allemal wert!

Mit was Huacachina jedoch definitiv austrumpfen kann, ist die schönere Aussicht. Wer in der Winterzeit reist, kann zudem mit einem Sonnenuntergang in der Wüste rechnen, was ein traumhafter Anblick ist. Außer man trifft es wie wir und hat bewölkten Himmel (Sommerzeit), sodass man glaubt, dass es jeden Moment in Sturzbächen regnet – auch verrückt! (Am Ende kamen nur vereinzelte Tropfen aus den Wolken, dennoch war der Anblick total skurril).

Wer erfahrener Snowboarder oder Skifahrer ist, kann sich in Huacachina übrigens ebenfalls professionelles Equipment leihen und damit die Dünen runter, statt der Basic-Bauchlage. (Preis ca. 30-40 S/.).

Als Anfänger und wer die Massen meiden will, dem kann ich Lima an dieser Stelle nur ans Herz legen. Wir haben die Tour mit exploorperu gemacht und waren über alle Maßen zufrieden. Haku Tours hat ebenfalls ein Angebot im Portfolio.

Wer übrigens eine Nordtour plant, kann Sandboarding auch bei Trujillo ausprobieren!


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Cañon de los perdidos

Huacachina


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