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Das Heilige Tal der Inka

3 Tage in & um Cusco – das ist knapp. Noch knapper, wenn der gesamte Urlaub auf 12 Tage beschränkt ist. Was als tun? Der Schande hinweg, sind wir von Lima nach Cusco geflogen und dann direkt raus aus der Stadt. Doch wie? Und wieso überhaupt?

Cusco liegt auf 3400 m über dem Meeresspiegel. Die Höhe ist ein Problem für den Körper, das ist bekannt und um dem ein wenig vorzubeugen, sind wir direkt aus der Stadt der Inka geflohen. Dazu mussten wir aber vom Flughafen zu erst einmal in die Stadt rein.

Wer nicht viel Gepäck hat, kann sich ein Taxi sparen und sich all den penetranten Angeboten hinwegsetzen. Es gibt 3 verschiedene Buslinien, die ins Zentrum fahren, eine davon Imperial. (Bei Unsicherheiten einfach im Flughafen oder bei den Bussen nachfragen). Die Haltestelle (samt Schild!) ist direkt um die Ecke und dann wurden wir an der Calle Puputi rausgeschmissen. (Gott sei Dank, sonst wären wir versehentlich wohl zu weit gefahren). Kostenpunkt: 1 S/. pP

Von der Calle Puputi fahren dann Collectivos Richtung Pisac ab, was wir uns zum Ziel gesetzt hatten. Ich selbst bin bis dahin auch noch nie mit einem dieser Sammeltaxis gefahren und habe mich durchaus gefragt: Ist die Straße schon die Richtige? Wie finden wir die richtigen Collectivos? Und wann und wie regelmäßig fahren sie überhaupt?

Die Sorge war absolut unbegründet. Kaum sind wir drei um die Ecke gebogen, wurden wir auch schon angesprochen: „Pisac?“ Der Mann hatte ein einlaminiertes Schild mit der Aufschrift CUSCO – PISAC in der Hand. Als wir nickten, deutete er auf einen schwarzen Van im Hinterhof gegenüber. Dubios? Für uns Europäer sicherlich kein Anblick alle Tage. In der ganzen Straße funktionierte dasselbe Prinzip, wer sich also unsicher ist, kann erst einmal abwarten, sich ein paar verschiedene Vans genauer ansehen, schauen wer so zusteigt und dann entscheiden. Die knappe Stunde Fahrt hat uns gerade mal 4 S/. pP gekostet!

Pisac

Pisac ist ein kleiner Ort, mit einer handvoll netter Straßen, einem Markt und zahlreichen Essensmöglichkeiten.

 

Kleiner Geheimtipp:

Der botanische Garten von Felipe Marin Moreno! (Eintritt: 10 S/.).

Wir sind zufällig daran vorbeigelaufen und wurden stutzig bei all dem Grün, was uns hier entgegenwucherte. Also klingelten wir – händisch mit einer Kuhglocke, die dort angebracht war. Einlass gewährte uns ein älterer Herr mit indigenen Zügen, der uns nach Bezahlung freie Hand gewährte. So spazierten wir also durch den Garten mit all seiner Pracht. Die Pflanzen waren teilweise so hoch gewachsen, dass man sich selbst fühlte wie Alice im Wunderland. All die Farben und Gerüche! Auch eine herrlich große Auswahl an Kakteen ergänzte das Bild.

Später kam der Mann zurück und öffnete noch ein kleines Museum, in dem viele der zahlreichen Kartoffelsorten Perus aufgeführt waren sowie eine Sammlung von Schmetterlingen, Käfern und anderen Insekten. Er erzählte uns hie und da einiges, auch von den Apus – den Berggöttern – nur leider verstand ich nur wenig, von dem was er sagte. Auf jedem Fall war klar, dass er viel Pflege in diesen Garten steckte.

 

Übrigens: ein kleines Restaurant mit Ausblick darauf gibt es auch, wir haben uns jedoch in Ulrike's Café gestärkt – der Name war einfach zu deutsch, als das wir dort nicht hingehen konnten!

Von der einzigen Haupstraße aus, suchten wir uns die nächste Fahrt Richtung Urubamba. Lasst euch hier keinen Bären aufbinden: Uns wollten viele bis Chalca mitnehmen mit Tipp, von dort aus nach Urubamba umzusteigen, weil das nächste Direkttaxi erst in mindestens einer halben Stunde käme. In weniger als zehn Minuten saßen wir für nur weitere 4 S/. im richtigen Collectivo.

 

Tatsächlich wollten wir in Urubamba jedoch gar nicht bleiben, doch von Pisac nach Ollantaytambo – unserem eigentlichen Ziel – fährt tatsächlich nichts direkt. Macht aber auch nichts, wir mussten nie lange warten. Ohne Witz: Die Anbindung zwischen diesen Minidörfern hier ist besser als in meinem bayrischen Kaff zu Hause – das obwohl die Orte noch kleiner sind! Sicherlich spielt hier auch die Wichtigkeit des Heiligen Tals mit all seinen Sehenswürdigkeiten eine große Rolle, dennoch bin ich beeindruckt wie einwandfrei und auch einfach, das Pendeln ohne Fahrplan und Haltestellen funktioniert!

Ollantaytambo

tambo = Quechua, übersetzt: Unterkunft/Hotel

… ist ein Traum. Ein kleiner, friedlicher, touristischer, dennoch wunderschöner Flecken Erde. Malerische Gassen eingebettet zwischen den Bergen, die zur Regenzeit in einem kräftigen Grün erstrahlen.

 

Hier, ebenso wie in Pisac und im restlichen Heiligen Tal, gibt es beeindruckende Ruinen, die sicherlich mit Geschichte und – im Fall von Ollantaytambo – mit einem fantastischen Panorama punkten. Kostenpunkt allerdings: 70 S/. für das Boleto Touristico, dass alle Ruinen im Heiligen Tal mit einschließt (130 S/. wer Cusco noch dazunimmt). Je nachdem hat man ein paar Tage Zeit und damit lohnt sich das Ticket auch, für jedoch nur ein paar Stunden haben wir dann darauf verzichtet und die Überreste der Inka von der Ferne betrachtet.

 

Was wir stattdessen jedoch entdeckten: Gegenüber der eigentlichen Ruinen, kaum sichtbar, ebenfalls etwas, dass nach Steinmauern aussah. Weg gesucht – und gefunden. Von 07:30 bis 16:00 Uhr kann man hier kostenfrei die Anhöhe hoch und es geht ein schön angelegter (und anstrengender) Weg hier hinauf. Es war zwar schon halb5, wir wagten es trotzdem und kamen noch bis zu einem gewissen Punkt. Eine Weile konnten wir den Ausblick auf das Dorf in den Bergen bei Sonnenuntergang genießen, bis wir darauf hingewiesen wurden, dass die Zeit um war. Seufz. Hätten wir das nur eher entdeckt!

 

Wir waren dennoch mehr als zufrieden. Wer sich auskennt weiß, warum wir hierher kommen wollten: Ollantaytambo ist – neben Cusco direkt – der ideale Startpunkt zu einer Reise zur sagenumwobenen Inkastadt Machu Picchu. Von Ollantaytambo aus beträgt die Zugfahrt nur noch knappe 1,5 Stunden – und besucht damit noch ein elysisches Bergdorf inmitten der Anden.


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