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Bücherstapel | Jan - Feb - Mar | 2020

Willkommen auf dem ersten Bücherstapel dieses Jahrzehnts! Wie gewohnt folgt eine kurze Übersicht mit knapper Meinung zum Buch. Viel Freude beim inspirieren lassen!

 

Diesmal haben wir in Petto:

  • The Power von Naomi Alderman [Roman]
  • Das große Los! von Meike Winnemuth [Reisebuch]
  • Bravegirl von Ute Kranz [Ratgeber]
  • Die goldene Stadt von Sabrina Janesch [Roman]
  • Odinskind von Siri Pettersen [Fantasy]
  • Die Känguru-Chroniken von Marc-Uwe Kling [Humor]
  • Finde mich. Jetzt. von Kathinka Engel [Romance]

The Power

Autorin: Naomi Alderman | Roman

What if the power to hurt were in women's hands?
Suddenly - tomorrow or the day after - teenage girls find that with a flick of their fingers, they can inflict agonizing pain and even death. With this single twist, the four lives at the heart of Naomi Alderman's extraordinary, visceral novel are utterly transformed.

Interessantes Gedankenexperiment. Ich hatte mir viel erhofft, allerdings hat sich das Buch - leider, leider - sehr zäh gelesen, weswegen ich es vom Dezember bis in den Januar geschleppt hatte.

Empfehlen will ich es dennoch. Ich liebe es einfach in Situationen einzutauchen, die erst einmal völlig verquer erscheinen, weil sie eine andere Perspektive einnehmen. Genau das tut dieses Buch. Wenn die Welt von Frauen regiert werden würde, wie würde sie aussehen?

 

"I feel instinctively – and I hope you do, too – that a world run by men would be more kind, more gentle, more loving and naturally nurturing."

 

Auf jeden Fall wert, sich auf diese Idee einzulassen. Mein Problem bei dem Buch lag einzig darin, dass es ein sehr situationsbeschriebener Roman ist.  Die Kapitel wechseln zwischen den verschiedenen, wiederkehrenden Charakteren und natürlich verfolgen wir ihre Geschichte, doch ich für meinen Teil konnte mit den  beschriebenen Personen nicht mitfiebern, nicht mitleben. Der Fokus liegt hierbei einfach sehr an der Situation und den Umständen als solche, wodurch für mich etwas fehlt. 


Das große Los

Autorin: Meike Winnemuth | Sachbuch / Reisebuch

Wie ist es, wenn man das Leben führt, von dem alle träumen? Meike Winnemuth berichtet von einer unglaublichen Reise um die Welt: ein Jahr und zwölf Städte über alle Kontinente hinweg. Mit Tempo, Humor und viel Gespür für die Besonderheiten der Menschen erzählt sie von ihren Erfahrungen und zahllosen Aha-Erlebnissen. Ein inspirierendes Buch über den Rausch der Freiheit, das Glück des Zufalls und die Überraschungen, die man nicht zuletzt mit sich selbst erlebt.

Fand ich fantastisch! Der Schreibstil ist locker und ehrlich. Das ganze Buch ist eine Aneinanderreihung an Briefen, welche die Autorin an Familie und Freunde geschickt hat. Toll zu verfolgen.  Über die Ziele wird oft gar nicht so genau eingegangen, aber mir hat es auch Spaß gemacht ihre Philosophie und wie sie sich neu selbst kennen lernt, gefallen.


Bravebird

Autorin: Ute Kranz | Ratgeber

Alleinreisen ist eine bereichernde Erfahrung. Du gewinnst Selbstvertrauen, lernst viele Menschen kennen und sammelst jede Menge unvergessliche Erinnerungen.
Die Globetrotterin Ute Kranz, bekannt durch ihren Reiseblog »Bravebird«, ist seit 15 Jahren auf der ganzen Welt allein unterwegs und hat ihr Wissen in diesen Ratgeber gepackt, um noch mehr Frauen zum Alleinreisen zu ermutigen.
In Brave Girl gibt sie praktische Tipps, wie du richtig planst und deine Reise am besten für dich gestaltest. Eine große Vielfalt an vorgestellten Reisearten, -routen und -zielen erleichtern den Einstieg und dienen als Inspirationsquelle für weitere Reisen. Ob ein Wochenendtrip nach Lissabon, mit dem Zelt durch Schottland oder eine Rucksackreise durch Laos – die Reiseempfehlungen sind erprobt, sicher, vielfältig und perfekt auf Frauen abgestimmt. So steht deinem Abenteuer nichts mehr im Weg!

Ich war dem Irrglauben erlegen, das Buch enthälte Geschichten alleinreisender Frauen, Erfahrungsberichte, etwas zum mitverfolgen. Stattdessen wird hier ein reiner Ratgeber geliefert - sicherlich umfangreich, sicherlich hilfreich. Dennoch relativ allgemein, ob Frau oder nicht. Für mich war kaum etwas Neues dabei. Auf die Reisempfehlungen komme ich vielleicht an anderer Stelle in Zukunft einmal zurück, mal sehen.


Die goldene Stadt

Autorin: Sabrina Janesch | Roman

Peru, 1887. Der Deutsche Augusto Berns will die verlorene Stadt der Inka entdeckt haben. Das Medienecho reicht von Lima bis London. Tatsächlich ist dieser Ort phantastischer als alles, was sich Berns vorgestellt hat. Doch wer ist der Mann, der als Junge am Rhein Gold wusch und Alexander von Humboldt verehrte? Sabrina Janesch hat sich auf die Spuren des vergessenen Entdeckers begeben und erzählt seine aufregende Geschichte. Ein Roman von großer literarischer Kraft, der uns in eine exotische Welt eintauchen lässt – und zeigt, was es bedeutet, für einen Traum zu leben.

Okay, Hut ab an die Recherchearbeit! Was das Leben, die Informationen, die Schaffung des Charakters Augusto Berns - der ja tatsächlich lebte - sehr gut  ausgearbeitet! Leider lindert der Schreibstil der Autorin das Lesevergnügen - den finde ich persönlich relativ plump.

Dennoch - als in Peru lebende Person, war dieses Buch natürlich ein Highlight. All die Namen, die auftauchen, die ich plötzlich als Straßennamen in Lima verewigt kenne - wirklich faszinierend, welche Geschichte dahinter steckt!


Odinskind

Die Rabenringe Teil 1 | Autorin: Siri Pettersen | Fantasy

Hirka ist in Ymsland aufgewachsen. Mit fünfzehn findet sie heraus, dass sie ein Odinskind ist – ein schwanzloses Wesen aus einer anderen Welt. Von nun an ändert sich alles: Sie weiß weder, wer sie ist, noch, wohin sie gehört. Sie weiß nur, dass ihr Leben auf dem Spiel steht. Aber das ist nur der Anfang, denn Hirka ist nicht die einzige Fremde, die es durch die Steintore nach Ym verschlagen hat ... 

Das Setting ist interessant und gut durchdacht. Ich mag es besonders bei Fantasy Büchern, die Welt erst einmal zu entdecken und verstehen zu lernen. Dennoch konnte mich das Buch nicht komplett überzeugen. Hirka als Protagonistin bleibt blass. Weitaus besser dargestellt sind hierbei ihr Kindheitsfreund und der Antagonist, beide fand ich gut beschrieben. Das Ende kam mir zu kopflos vor, ich weiß nicht ob ich mir die Fortsetzungen holen werde. Der Schreibstil der Autorin ist soweit gut, nur die häufig kurzen Sätze sind furchtbar nervig und mindern das Lesevergnügen.


Die Känguru-Chroniken

Hörbuch | Autor & Sprecher: Marc-Uwe Kling | Humor

Marc-Uwe Kling lebt mit einem Känguru zusammen. Das Känguru ist Kommunist und steht total auf Nirvana. Die Känguru-Chroniken berichten von den Abenteuern und Wortgefechten des Duos. Und so bekommen wir endlich Antworten auf die drängendsten Fragen unserer Zeit: War das Känguru wirklich beim Vietcong? Und wieso ist es schnapspralinensüchtig? Könnte man die Essenz des Hegelschen Gesamtwerkes in eine SMS packen? Und wer ist besser: Bud Spencer oder Terence Hill?

Brauche. Mehr! 

Die Kombo zwischen dem nicht nur frechen, sondern überaus dreisten und direktem Känguru und dem eher lethargischen Charakter Marc ist einfach unfassbar witzig. Es handelt sich hierbei um sehr kurze Szenen, die aus der Ich-Perspektive beschrieben werden. Ich glaube in Schriftform kommt das Buch nicht so gut rüber, wie als Hörbuch-Fassung. Die Vertonung zwischen Erzähler, Marc und dem Känguru ist fantastisch umgesetzt.


Finde mich. Jetzt.

Autorin: Kathinka Engel | Romance

Von der Liebe bitter enttäuscht, zieht Tamsin zum Literaturstudium ins kalifornische Pearley. Sie möchte sich auf sich selbst konzentrieren, den Männern hat sie ein für alle Mal abgeschworen. Doch dann trifft sie auf Rhys. Er ist unnahbar und faszinierend. Was Tamsin nicht weiß: Er saß seine gesamte Jugend unschuldig im Gefängnis. Jetzt muss sich Rhys plötzlich in einer ihm völlig fremden Welt behaupten. Auch er fühlt sich zu Tamsin hingezogen, die ihm voller Tatendrang hilft, alles Verpasste nachzuholen. Langsam beginnt er wieder zu vertrauen. Doch Rhys hat Tamsin noch längst nicht alles erzählt 

Achja, dass ich mal zu Romance greife, kommt wirklich selten vor. Aber so manches mal muss das sein.

Man hat es schnell gelesen. Was ich mochte war, dass sich die Kapitel zwischen Tamsin und Rhys' Perspektive abgewechselt und wir beide in der Ich-Form bekommen haben.

Tamsin ist am Anfang etwas anstrengend, doch hier haben wir zumindest mal eine Frau, die ihren eigenen Wert kennt!

Rhys als gebrochenen Charakter habe ich sehr genossen - ich liebe es einfach wenn Charaktere leiden und das hat er ganz fantastisch rüber gebracht.

Ein Manko ist für mich definitiv:

- wie schnell die Beziehung mal wieder passiert

- das ebenso schnelle Auf und Ab darin (Ja, Nein, Vielleicht, Ja doch. Ernsthaft?)

- der beschriebene Sex (Sorry. Will ich einfach nicht lesen.)

- das perfekte Happy-Ende (zu glücklich und dafür zu unverdient).

Ist aber vermutlich auch einfach nicht mein Genre. Hat sich trotzdem gut gelesen, über die Punkte konnte ich hier mit Augenrollen einfach hinweglesen.

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