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Dream One: Schach Matt

Ein grässliches Geräusch weckte ihn. Es klang, als würde etwas Schweres am Boden entlangschleifen. Schon hörte er eine bekannte Stimme von oben herab zugebrüllt. Verwirrt öffnete der Junge die Augen – und fand sich mitten in einem Schlachtfeld wieder.

 

„Mon Dieu! Was tust du ‘ier Kleiner? ‘au ab so schnell du kannst!“ Seine Augen waren vor Schreck geweitet, als der Sechzehnjährige Pierre auf einem gigantischen, schwarzen Turm davonschlittern sah. Himmel, was ist hier los..?! Schnell richtete Cedric sich auf und klopfte sich den Staub von den Klamotten. Wo bin ich hier nur gelandet? „Hi Ceddy!“, rief Matze. Ced drehte sich fix nach links um, aber sein Vater war schon längst weitergerannt. Irritiert blickte der Junge ihm nach, bis der Brite urplötzlich stehen blieb. Sehr seltsam.. und überhaupt? Was hatte er da gerade angehabt? Etwa eine seiner neuen Kreationen? Er wusste ja mittlerweile, dass sein Vater ein Faible für eigene Schneidereien entwickelt hatte. Cedric kratzte sich am Kopf und ging nichtsahnend ein paar Schritte nach links, als ihn ein grelles Licht blendete und eine Dame, ganz in schwarz gekleidet, mit der Hand auf ihn deutete. „Bleib in deinener Linie!“, befahl sie barsch, „Es ist dir nicht erlaubt vom Weg abzuweichen!“ Vom Weg abzuweichen? Gute Frau, was redest du da? Der Blonde starrte sie an. Sie war wunderschön und schien perfekt in dieses Chaos hineinzupassen, Herrscherin über dieses Chaos zu sein. Es war eine zarte Gestalt, die etliche Meter von ihm entfernt stand, ihre Größe versuchte sie durch hohe Schuhe wettzumachen. Ihr Kleid war im Grunde schlicht, untenrum sehr weit, lang auch an den Ärmeln. Am Ende zierten jeweils kleine Rüschen das Gewand. Im Haar saß eine Art Haarreif, aus dem hohe, lange schwarze Federn sprossen und eine Art Netz verdeckte die Hälfte ihres hübschen Gesichts. Ihre dunkelbraunen Haare schienen im düsternen Licht beinahe schwarz zu sein, ihre dunkelblauen Augen strahlten eine gewisse Strenge aus. Die einzige Haut die man sah, war an Gesicht und Händen, sie wirkte weiß wie Schnee, der frisch und kalt an Winternächten vom Himmel fiel. Ihre Blässe sollte ihr normalerweise ein krankes Abbild geben, jedoch.. sie war unglaublich mächtig, dass spürte er. Wer war nur diese Frau? „Ähm.. Entschuldigung.“, erwiderte er schwach, stand noch viel zu sehr neben sich um eine klare Antwort geben zu können. Cedric sah ihr nochmal verstohlen in die Augen. Blau, wie die Tiefen des Meeres, Blau, wie die Geheimnisse, die sie bargen. Er blinzelte. Das konnte doch nicht.. ausgeschlossen! „R-Ran? Bist du das?“, fragte der Junge schließlich erleichtert und ging mit zittrigen Knie ein paar Schritte vorwärts. Es war Ran! Somit konnte ihm doch gar nichts mehr passieren.. oder? „Ran, ich bin’s! Erkennst du mich denn nicht?“ Ein tiefer Schlag ließ ihn aufhorchen und er blickte erstaunt zu der Person rechts von ihr. „Wie kannst du es wagen so mit ihr zu sprechen?! Vergiss nicht, wer du bist!“ Der Mann war ein gutes Stück größer als Ran, obwohl das Mädchen hohe Schuhe anhatte. „Schweigt!“, fiel sie ihm ins Wort. „Alle beide.“, setzte sie unnötigerweise hinzu. Das war doch irre! Das war doch nicht die Ran, die er kannte! Ausgeschlossen. Doch wenn das wirklich Ran war.. Cedric sah noch einmal verstohlen zu dem Mann neben ihr um ihn zu mustern. Er war groß, blond, hatte eisblaue Augen und eine Krone auf dem Kopf. Will. Eindeutig. Auch er war ganz in schwarz gekleidet und sah für einen König relativ schäbig aus. Ein König, dass musste er sein, allein die Krone auf seinem Kopf machte alle Zweifel zunichte. Oder? Machte eine Krone alleine einen König aus? Doch das war jetzt nicht die Frage. Die Frage lautete eher, was das hier für ein abgekartetes Spiel war. „Junge, benimm dich.“, wisperte eine Stimme rechts von ihm. Oh stimmt, Matze war ja auch noch hier. Sein Vater trug ebenso schräge Klamotten (nicht, dass Ran nicht bezaubernd aussah..). Es glich beinahe einer Art Rüstung, die der Brite trug. Natürlich in schwarz. Was auch sonst? Sogar einen Helm hatte Matze auf dem Kopf, aus dem schwarze Schmuckfedern prangten. Cedric schüttelte den Kopf – das ergab doch alles keinen Sinn! – schwieg aber für’s erste. Egal, wo er sich hier befand, er musste so schnell wie möglich hieraus. Denn eines war klar: Das hier war der Wahnsinn pur. Hatte ihn der Teufel nun endgültig heimgesucht? Es sah ganz danach aus. Der Teenager drehte sich einmal um die eigene Achse ohne dass sich jemand beschwerte – okay, immerhin das war erlaubt. Aber eine Umdrehung reichte bei Gott nicht um dieses kuriose Bild zu verarbeiten. Das einzige was er mittlerweile herausgekriegt hatte: es war staubig, dunkle graue Wolken hingen am Himmel und alle faselten wirres Zeug. Ah, vielleicht war er ja in der Klapsmühle und dachte sich das alles nur aus? Wenn dem so war, hatte ihm die süße Liebe endgültig den Verstand geraubt. „Springer nach D4!“ Der Mund der schwarzen Dame blieb verschlossen – abrupt drehte Cedric sich um, um zu sehen, wer die Worte ausgesprochen hatte. Er wünschte er hätte es nicht getan – der Anblick raubte ihm schier dem Atem. Hinter seinem Rücken eine Meute weiß gekleideter Leute, allen voran Kate. Kate! Er mussterte sie skeptisch. Auch Kate hatte ein langes, jedoch weißes Kleid an. Es war trägerlos, nur an den Schultern hatte sie noch einmal runde weiße Puscheln. Sie trug lange Handschuhe und an einem ihrer Finger steckte ein Ring. Ihre Haare waren zu einer galanten Hochsteckfrisur gebunden, aus denen ein hüftlanger Schleier fiel. Sie sah wie eine Braut aus, zugegebenermaßen, eine wunderschöne Braut. Jedoch.. an ihrer Seite war.. Will? Noch in er Sekunde drehte er sich zur schwarzen Seite um. Zweifelsfrei – auch an Rans Seite stand ein Will. Unmöglich! Verwirrt sah Cedric einige Male hin und her doch.. keine Chance, sie sahen – mal abgesehen von ihren Klamotten – vollkommen identisch aus. Nein, nicht ganz. Obwohl der Will auf der schwarzen Seite die definitiv einfacheren Klamotten hatte, wirkte er kräftiger, gesünder, mächtiger. Der Will auf der weißen Seite schien wahrlich wie ein König gekleidet, sogar mit mächtigen Pelzumhang, Zepter und Krone, die bestimmt schwer auf dem Kopf wiegen musste. Hoffentlich erstickt er unter all dem Prunk.., dachte Cedric sich feindselig und als hätte Will seine Gedanken gelesen, bedachte der weiße König ihn mit einem abfälligem Blick. Cedric schluckte und sah schnell in eine andere Richtung. Die ganze Sache ging unterdes schon weiter. Seltsam.. es bewegte sich nie jemand vom Fleck, außer Kate, Ran, Will oder Will befahlen es. Zugegeben, die beiden Will’s gaben augenscheinlich nur hie und da eine Anweisung – im Grunde ging es um die beiden O’Sheas. Ran lächelte, lächelte auf eine diabolische Art und Weise. War das wirklich sie? Cedric konnte es immer noch nicht fassen. „Läufer auf D4.“, hauchte die schwarze Dame und es war Matze, der sich gute zwei Meter rechts von ihm in Bewegung setzte. Verwirrt sah der Junge ihm nach. „Matze.. was..?“, doch sein Vater antwortete ihm nicht, würdigte seinem Sohn keines Blickes. Mit starrer Miene und verbittertem Gesichtsausdruck ging er diagonal auf einen Schimmel zu, hob sein schlichtes schwarzes Schwert und rammte es dem Pferd in sein Leib. Dunkles Blut verfärbte den Boden als das Tier mitsamt Reiter stürzte. Cedric drehte sich weg und unterdrückte mühevoll einen Brechreiz. Der Mann, der auf ihm gesessen hatte, trug typische Reitklamotten samt Degen. Er besaß schwarze Haare und mysteriöse grüne Augen, die nicht von Hass, sondern von Arroganz geprägt waren. Als der Teenager es wagte, sich wieder zu der Szene umzudrehen, stand der Brite ein weiteres mal mit erhobenem Schwert da, während der weiße Reiter am Boden kniete. „Nicht, bist du wahnsinnig?!“ Keines der gedachten Worte verließ seinen Mund.  Cedric konnte nur danebenstehen – und mit Entsetzen zusehen. Der Schwarzhaarige zog jedoch rechtzeitig seinen Degen um Matze’s Schlag abzuwenden. „Unnötig.“, zischte der Fremde, „Ich bin geschlagen.“ Mit diesen Worten verschwand der Reiter samt verletztes Pferd den Platz und Matze steckte sein Schwert zurück in die Scheide. Cedric fuhr sich durch die Haare. Okaaaay… „Du hast eine ungesunde Farbe angenommen, mein Junge.“, bemerkte sein Vater offensichtlich besorgt. Und das obwohl er gerade noch einen versuchten Mordanschlag begangen hatte! Angewidert verzog der Sechzehnjährige das Gesicht. Der Brite schien es zu bemerken, denn er nickte und stand wieder still wie zuvor.
„Ein wunderbares Spiel, nicht wahr Mutter?“ Ran lächelte die Königin auf seiner Seite süßlich an. Kate’s Züge verhärteten sich, als sie befahl: „Läufer auf E5!“ Cedric rieb sich die Augen. Das war ja er! Quatsch.. jetzt vergesse ich sogar schon meinen Zwillingsbruder, solange hab ich ihn schon nicht mehr gesehen. Kaum registrierte der Junge wohin dieser Läufer rannte – nämlich direkt auf Keira zu – drehte er sich weg um dieses Spektakel nicht noch einmal mitansehen zu müssen. Es war ein Schlachtfeld, auf dem er sich befand. Wie konnte man nur mitten auf einem Schlachtfeld, mitten in einer Schlacht aufwachen?! Und es war die grausamste Schlacht, die er je mitangesehen hatte. Menschen, die er liebte, Menschen, die er hasste, Menschen, die er verachtete – und noch so viele, die mit ihm kaum etwas zu tun hatten. Was taten sie nur alle hier? Weshalb kämpften sie gegeneinander? Warum…?  „E4 nach F5“ Und es war Fiona mit einer brennenden Fackel, die sein zweites Ich niedermachte und vom Feld staubte. Es war so klar, so offensichtlich und gleichzeitig zu unmöglich um wirklich real zu sein. Ein klar begrenztes Feld, die Bezeichnungen, die Schlacht, die Besetzung, alles in schwarz-weiß. Beinahe wäre Cedric in humorloses Lachen ausgebrochen. „Läufer, B4.“ Der Junge beobachtete das ganze weiterhin gespannt, angespannt – doch niemand regte sich. „Wirst du dich endlich regen! Oder wagst du es, dich abermals gegen die Regeln zu wenden?“ Es war der weiße König der ein Machtwort sprach. Cedric blinzelte. „Junge, beweg dich!“, zischte sein Vater dringlich. „Oh.“, entfuhr es dem Sohn des Briten und starrte entgeistert an sich herab. Auch er hatte eine Rüstung an, eine exakte Kopie wie die seines Vaters – nur in weiß. „Ich?“ Der Blonde hatte sich nie selbst als Teil dieser Kuriosität betrachtet – obwohl er ja offensichtlich mittendrin stand. Er schluckte nervös und sah hinunter auf das schwarze Feld, auf dem er stand. Langsam ging der Läufer drei Felder vorwärts. Von dieser Position aus hatte er eine perfekte Sicht auf die schwarze Dame – und sie ebenso. Hinter ihm stand Katie mit ihren roten Korkenzieherlocken, zerlumpten Klamotten und einer Bratpfanne in der Hand. Gibt sie mir etwa Rückendeckung..?, dachte der Junge entgeistert und schüttelte den Kopf. Grotesk! Ran lächelte ihn an, ein Lächeln, welches er nicht deuten konnte. „Turm gegen Turm. Auf H8.“ Es war Pierre der seinen Turm waghalsig gegen einen der weißen Türmen lenkte. Auf dem weißen Turm stand ebenfalls sein Vater, so glaubte der Junge zumindest, denn er konnte nur einen kurzen Augenblick das Anlitz des Mannes erhaschen, ehe der weiße Turm in sich zusammenfiel. Der Brite wäre beinahe erschlagen worden von einigen der großen Steinbrocken, die gefährlich durch die Luft flogen. Pierre’s Turm schien stattdessen nahezu unversehrt zu sein. Fröhlich winkte der Franzose Kate zu, die jetzt mit ihm auf einer Linie stand. Somit hatte die weiße Seite beide Türme verloren,  konnte jetzt aber nicht einmal zurückschlagen, da Pierre bestens durch den zweiten Turm auf der schwarzen Seite geschützt war. Erst jetzt fiel Cedric auf, dass sich beide Damen mittlerweile ohne ein Hindernis gegenüberstanden. Weder Ran noch Kate hatten sich bisher von ihrem König wegbewegt. Nun verstand Cedric auch, warum das Herrscherpaar der weißen Seite so kränklich dreinblickte – sie hatten nur noch zwei ordentliche Kämpfer und das mit ihm. Der Rest der Mannschaft bestand lediglich aus kampfunerfahrenen… Bauern. Der Blonde schluckte. Das war ganz und gar nicht gut – wirklich nicht. „Springer auf C2“, flüsterte Kate und eine Kopie des Mannes, den Matze vorhin niedergestreckt hatte, ritt auf dieses Feld. „Geh doch bitte.“, meinte der schwarze König daraufhin zu seiner Dame, „Ich möchte mir nicht die Hände schmutzig machen.“ Widerwärtiger Heuchler, dachte der Junge bei sich. Ran verzog beleidigt das Gesicht – blieb jedoch gehorsam. Obwohl die Dame, die mächtigste Person im Spiel war – gegen einen direkten Befehl war sie wehrlos. Die Brünette ging würdevoll einen diagonalen Schritt nach rechts, womit sie automatisch Matze in Schutz nahm. Der Gedanke schien dem Mädchen auch gekommen zu sein, doch erstmal hieß es abwarten. Katie durfte ein Feld vorrücken, worüber Cedric nur den Kopf schüttelte. Wie dumm! Kate, was tust du da? Hättest du den Reiter doch einfach auf Matze angesetzt.. moment, was denke ich da? Matze ist mein Vater! „Läufer auf C5.“, befahl Ran fast.. fröhlich. Langsam, sehr langsam drehte der Teenager sich um und blickte in Matze’s verbittertes Gesicht. Er würde doch nicht.. würde er? Kate, Kate.. bitte sei wieder so dumm und lass mich einfach abhaun, tu nicht, was im normalen Spiel das beste wäre.. bitte! Es war beinahe ein Flehen in seinen Gedanken, doch Cedric sah man nur sein verzweifeltes Gesicht an. Opfert sie lieber mich als den Springer..?! Grr.. Wer wird zuerst angreifen? Werde ich durch Matze oder Ran dem Tod vorgestellt? Oh Kate, zieh mich doch einfach zurück! Ihm pochte das Herz bis zum Halse. Bum-Bum, Bum-Bum, Bum-Bum. „Läufer auf C5“ Er wünschte, es wäre Rans Echo gewesen, doch leider war es die Stimme der Rabenmutter, die übers Feld wehte. Verloren. Cedric zog sein Schwert aus der Scheide und ging langsamen Schrittes auf Matze zu. Erste Tränen liefen dem Jungen über die Wangen und er machte sich nicht die Mühe, diese fortzuwischen. „Es tut mir leid, Dad.“, flüsterte der Junge mit erstickter Stimme, als er vor dem Briten stehen blieb. Matze lächelte. Lächelte! Ihn solch einer Situation! Er  legte ihm eine Hand auf die Schulter und meinte sanftmütig, „Ist okay, Ceddy.“ Und da rammte der Sohn dem Vater das Schwert in die Brust, sein Lächeln erstarb und mit ihm noch viel mehr. Der Mann sackte zu Boden, rotes Blut tränkte die schwarzen Klamotten. Was hab ich..? Warum…? „Matze!“, brüllte der Teenager verzweifelt, fiel auf die Knie und rüttelte die leere Hülle. „Matze! Nein! Sag doch was!“ Tränen stiegen dem Jungen in die Augen, als er es aufgab, den Briten zu schütteln. Hinter ihm hörte er gedämpfte Schritte, das Klack-Klack hoher Schuhe hallte über das Feld. Langsam drehte Cedric sich um, nahm sein Schwert und erhob sich. Hasserfüllt sah er der schwarzen Dame in die Augen. „Du bist widerwärtig.“, flüsterte der Läufer. Sie kicherte. „Es ist ein Spiel, nichts weiter.“, erwiderte sie leichthin, beugte sich vor und hob das Schwert seines Vaters auf. „Und du-,“ Gott ist sie dicht dran! „Hast verloren~“, Finte! Die Brünette hatte ihm die Worte direkt ins Ohr geflüstert. Von Panik ergriffen, stolperte der Junge zwei Schritte rückwärts – was ihm das Leben rettete. „Oh, das ging daneben.“, sagte sie unschuldig und setzte zu einem weiteren tödlichen Schlag an, den die weiße Figur nur mit Mühe parieren konnte. „Du willst mich töten! Ran! Das bist doch nicht du!“ Fassungslos wich er einem weiteren Angriff aus. „Wie sprichst du denn mit mir! Ich bin eine Königin, behandle mich gefälligst mit dem nötigen Respekt!“ Kurioserweise wurde ihre Miene weicher. „Obwohl, gleich bist du sowieso aus dem Spiel, von dem her~,“ Was? Die schwarze Königin stand wieder dicht vor ihm. Noch in der Bewegung küsste sie ihn an die Stirn – nur um ihm danach das Schwert in die Brust zu stoßen. „Sayonara.“, verabschiedete sich das Mädchen lächelnd, als er zu Boden ging. Cedric jedoch war glücklich zu sehen, dass ihr das Lachen noch verging. Selbst die Stimme des weißen Königs vernahm er in seinen Schrecksekunden noch, welche „Meine Liebe“ murmelte, woraufhin Kate leichten Schrittes, jedoch schweren Herzens vorrückte. Ran war das letzte bisschen Farbe aus dem Gesicht gewichen. „Seit wann stehst du hier?“, flüsterte sie. Ihre Mutter lächelte unbestimmt. „Du.. du hast doch geschummelt, dass.. ich hätte nie-,“ Kate unterbrach sie. „Es ist vorbei mein Schatz.“ Die weiße Königin schlug ihrer Kontrahentin das Schwert aus der Hand. Die schwarze Dame sackte in sich zusammen – einfach so. Auch eine Möglichkeit, geschlagen zu werden, dachte der Sechzehnjährige benommen. Seite an Seite lagen Vater und Sohn auf dem schwarzen Feld, blutdurchtränkt durch die Menschen, die sie liebten.
Welch grausamer Wink des Schicksals?